TRAFO 2

Kultureinrichtungen

Keine Region ist mit einer anderen vergleichbar, ebenso wie keine Stadt einer anderen gleicht. Daher gilt es zu differenzieren: Wer kann in einer bestimmten Region zukünftig zu einem lebendigen, hoch qualitativen und vor allem der Region entsprechenden Kulturangebot beitragen? Die in TRAFO geförderten Regionen haben bislang zwei Wege entwickelt.

1. Einige Regionen konzentrieren sich auf eine beziehungsweise wenige zentrale Kultureinrichtungen. TRAFO stellt diese Kulturorte ins Zentrum seiner Förderung: Das Programm will dazu beitragen, sie für die Zukunft zu stärken, sie für neue Inhalte, Aufgaben und Partnerschaften zu öffnen und sie zu lebendigen Kultur- und Begegnungsorten zu gestalten. Es bietet die Möglichkeit, bestehende Angebote, Strukturen und Arbeitsweisen zu überdenken und zu verändern. Wie aber transformiert man beispielsweise ein regionales Museum, eine Stadtbücherei, ein Bürgerhaus oder ein lokales Theater? Welche neuen Aufgaben kommen auf diese Kulturorte zu? Ändert sich damit ihr Auftrag? Und welche Rolle können sie in Zukunft für die Region spielen? Beispiele für die Transformation solcher zentralen Kultureinrichtungen in einer Region sind das Oderbruch Museum Altranft und das Theater Lindenhof.

2. Andere Regionen beziehen Kultureinrichtungen in größeren Städten der näheren Umgebung mit in die Weiterentwicklung ihres regionalen Kulturangebots ein, denn die kleinen und mittelgroßen Städte sind für die sie umgebenden ländlichen Regionen von enormer Bedeutung: Dort sind die Schulen, Krankenhäuser, Geschäfte und eben auch die Bücherei, das Regionalmuseum, das Kunsthaus und die Musikschule. Wer sie nutzen will, muss jedoch oft lange Wege auf sich nehmen. TRAFO fördert städtische Kultureinrichtungen, die mit den Menschen der umliegenden Regionen ein Kulturangebot entwickeln, das sich auf die Besonderheiten dieser Regionen einlässt. Welche neuen Aufgaben können dabei für städtische Kultureinrichtungen entstehen? Wie können Angebote aussehen, die die Menschen der umliegenden ländlichen Gebiete begeistern? Das Landestheater Tübingen und die Opernfestspiele Heidenheim sind Beispiele für Institutionen, die diesen Weg eingeschlagen haben.

Bei beiden Wegen geht es darum herauszufinden, welche Akteurinnen und Akteure es in einer bestimmten Region zu stärken gilt, welche Aufgaben die relevanten Kultureinrichtungen zukünftig in der Region übernehmen und welche Angebote mit den Menschen vor Ort entwickelt werden können. Zentral ist, dass dabei nicht einmalige Projekte entstehen, sondern dass die bisherigen Angebote überprüft, neue Angebote erprobt und erfolgreiche Ansätze in den Regelbetrieb übernommen werden.

Seit 2016 arbeitet das Museum in Altranft daran, ein Ort zu sein, an dem Geschichten der Region beheimatet sind. Vor dem Hintergrund der Geschichte des Oderbruchs öffnet sich das Museum für die Auseinandersetzung mit aktuellen Fragestellungen der Region. Unter dem Namen „Oderbruch Museum Altranft“ stellt sich das Museum neu auf.

Das Landestheater Tübingen entwickelte Projekte auf der Schwäbischen Alb. Dazu wurden Künstler mit Kultureinrichtungen, Schulen, Vereinen und Bürgern aus verschiedenen Gemeinden zusammengebracht. Die Entwicklung setzte bei den Geschichten der jeweiligen Orte an und gestaltet sich entlang der Ideen der beteiligten Akteure.

Das Theater Lindenhof sagt von sich, dass es „ein Resonanzraum für globale Themen und für lokale Stoffe und Konfliktfelder zugleich“ ist. Im Rahmen von TRAFO entwickelt es neue Formate, um verstärkt die Menschen der Schwäbischen Alb und ihre Geschichten zu erreichen und damit ein attraktiver Kulturort für die Region zu werden.

Die Musikwerkstatt OH! Für alle” setzt auf das Urbarmachen von Kultur als Lebensqualität für alle. Die Opernfestivale der Stadt Heidenheim erarbeiten daher zusammen mit Bildungsreinrichtungen der Region sowie jungen Musikerinnen und Musikern neue Formate der Musikvermittlung.